Geschichte.JERUSALEM. 3. Route.
151 topographischen
Fragen
man
mitbringt.
Und
je
länger
und
öfter
der
Reisende
in
Jerusalem
verweilt,
desto
mehr
Interesse
flössen
ihm
die
alten
Ruinen
ein,
und
es
wird
ihm
zuletzt
klar,
wie
das
düstere
Bild
der
modernen
Stadt,
der
physische
und
geistige
Zer-
fall,
so
recht
als
Schlussstein
zu
der
gesammten
grossen
Geschichte,
welche
hier
gespielt
hat,
passt.
Gerade
das
Zerrbild
von
Religion,
wie
es
in
Jerusalem
überall
zu
Tage
tritt,
der
Fanatismus
und
die
feindselige
Abgeschlossenheit
der
so
verschiedenen
religiösen
Ge-
meinschaften,
gibt
heute
dieser
Stadt
ihren
geistigen
Charakter,
den
einer
heiligen
Stadt,
welche,
als
Hauptsitz
dreier
Weltreli-
gionen,
in
der
Weltgeschichte
von
jeher
eigentlich
nur
für
diesen
Zweig
des
Geisteslebens
Bedeutung
gehabt,
und
nach
keiner
an-
dern
Seite
hin
eine
irgend
wichtige
Rolle
gespielt
hat.
Die
Dauer
des
Aufenthalts
richtet
sich
nach
den
ferneren
Plänen
des
Reisenden,
nach
den
Cursen
der
Dampfschiffe
u.
s.
w.
Ge-
wöhnlich
werden
6—7
Tage
genügen,
um
die
Hauptpunkte
zu
besuchen
(vergl.
S.
3).
Die
Identification
von
Jerusalem
mit
dem
antiken
Salem,
der
Hauptstadt
des
Melchisedek
(I
Mos.
14,
18),
ist
aus
manchen
Grün-
den
zweifelhaft.
Bei
der
Eroberung
des
Landes
fanden
die
Israeliten
hier
im
Gebirge
den
Stamm
Stelle
des
späteren
Jerusalem,
war
ihre
Hauptstadt
und
Sitz
ihres
Königs
wegen
ihrer
natürlichen
Festigkeit
nicht
erobert
werden.
Noch
aus
der
Richterzeit
haben
wir
sichere
Nachricht,
dass
die
Stadt
nicht
von
Israeliten
wurde
bei
der
Vertheilung
des
Landes
als
die
Südgrenze
des
Stammes
Worten
wird
uns
berichtet,
dass
König
habe
(II
Sam.
5,6
—
10).
Die
Einwohner
trauen
auf
die
Festigkeit
ihrer
Stadt,
die
Israeliten
nahme
gelang,
und
der
König
Zion
auf.
Wo
lag
nun
eigentlich
dieser
heilige
Berg
Zion?
Um
dies
zu
beantworten,
müssen
wir
hier
näher
auf
die
topographische
Frage
eingehen
(zur
besseren
Uebersicht,
wie
verschieden
überhaupt
die
Ansichten
der
Fachgelehrten
wir
auf
S.
160
eine
Zusammenstellung
von
6
Kartellen
der
ehe-
maligen
Mauerläufe).
Die
Stadt
war
von
tiefen
Thälern
umringt.